Die „Wilde 13“ in Amsterdam

Impressionen einer Vereinsfahrt

Samstag, 15. Oktober, 8:15, Parkplatz bei St. Matthias in Trier. Koffer und Taschen werden verstaut. 13 gut gelaunte junge und jung gebliebene Menschen machen es sich in einem Kleinbus und einem PKW bequem. Die „Wilde 13“ hat ein gemeinsames Ziel:

Die Marathonveranstaltung in Amsterdam. Neben der Marathondistanz gibt es dort einen Halbmarathon sowie einen 8-Kilometer-Lauf im Programm.

Andrea wird verletzungsbedingt zum Teamcoach befördert, um die übrigen Läufer mit allen legalen Mitteln zu unterstützen, mental auf Höchstleistungen einzustellen, sie anzufeuern und im Anschluss bei Bedarf seelsorgerischen Trost zu spenden.

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Teamcoach Andrea

Aber erst muss die Gruppe mal ankommen in Amsterdam, was angesichts der etwas verwirrenden Verkehrsführung an der Autobahnzufahrt bei Bitburg gar nicht so einfach ist. Zum Glück haben unsere Chauffeure Joachim und Reinhold eine ganze Reihe selbsternannter Verkehrsspezialisten an Bord. Dies trägt nicht unbedingt zur Klärung der Situation bei und verschafft uns die ein oder andere Extrarunde durch die schöne Eifel im herbstlichen Morgendunst.

Viel Gegend ...
Viel Gegend

Doch dank der guten Stimmung an Bord vergeht die Zeit wie im Flug. Um 14:00 sind die Wilden 13 großzügig auf die 7 Doppelzimmer im Hotel verteilt. Diese sind ausgestattet mit Doppelbett mit jeweils einer (!!!) Bettdecke. Außerdem bieten die Zimmer einen phantastischen „Panoramablick“ in die nur durch dezent getrübtes Milchglas abgetrennten Nasszellen.

Doppelbett mit Panoramablick in zur Nasszelle …   Foto: Hotel Ozo, Amsterdam

Der ein oder andere ohne weibliche Begleitung angereiste Mitfahrer freundet sich schon mal mit dem etwas befremdlichen Gedanken an, des nachts die haarigen Beine des sonst durchaus geschätzten Läuferkollegen an der eigenen Wade zu spüren. Und das stille Örtchen entwickelt aufgrund der architektonischen Finesse der Nasszellengestaltung auch irgendwie einen ganz besonderen Charme.

Aber was ein richtiger Läufer ist, der lässt sich durch solche Kleinigkeiten nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Schließlich stehen höhere Ziele auf dem Programm …

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Gute Stimmung in der U-Bahn
Gute Stimmung in der U-Bahn

Deshalb geht es erst einmal auf in Richtung Sportzentrum am Olympiastadion zum Abholen der Startnummern und zum Bummeln auf der Marathonmesse.

Die Startnummern hätten wir schon mal
Die Startnummern hätten wir schon mal

Beim Abendessen in Form der obligatorischen Vor-Wettkampf-Pasta werden die letzten heißen Lauftips und ausgeklügelte Renntaktiken ausgetauscht. Wie es sich vor einem Wettkampf gehört, wird dabei zum Zwecke der notwendigen Hydrierung reichlich 0,0% Bier konsumiert. Die teuersten alkoholfreien Biere des kontinentaleuropäischen Festlandes, wie sich später beim Bezahlen herausstellt.

Am nächsten Morgen machen sich als erstes die Marathonis auf den Weg. Dank zäher Verhandlungen mit der Hotelrezeption und hartnäckiger Penetranz an der Zugangstür zum Frühstücksraum gelingt es diesen zuguterletzt doch noch, einen heißen Kaffee und ein paar der so dringend benötigten Kohlenhydrate zu ergattern.

Des einen Freud, des andern Leid: Manch einer der später startenden 8-Kilometer- und Halbmarathonläufer bedient sich etwas zu intensiv am reichhaltigen Frühstücksbüffet, was er spätestens bei Kilometern 5 bitter bereut.

Bei herrlichem Wetter mit Altweibersommercharakter machen sich die Konzer mit 45.000 Gleichgesinnten auf den Weg zu ihren Startzonen. Allein das ist schon eine Herausforderung. Bei diesem Massenandrang kann man da schon mal die Orientierung verlieren. Das Einlaufen gleicht angesichts der Läufer-Heerscharen eher einem Slalomlauf.

Selfie vor dem Start
Selfie vor dem Start

Der Startschuss fällt. Die bunte Läufer-Welle setzt sich in Bewegung und schlängelt sich durch Amsterdams Straßen, an Kanälen entlang, über Brücken, vorbei an Sehenswürdigkeiten.

Achtung, die erste Frau kommt!
Achtung, die erste Frau kommt!

Nicht alle Läufer haben ein Auge dafür. Viel zu sehr sind sie damit beschäftigt, ihre Beine zu koordinieren, Pace und Puls zu kontrollieren, aufzupassen, dass die erste Frau nicht überholt und die nächste Kilometermarke herbeizusehnen.

Wie weit isses noch?
Wie weit isses noch?

Die 8-Kilometer-Läufer haben ihren Leistungsnachweis als erste erbracht und haben somit Gelegenheit, die Halbmarathonis und Marathonis anzufeuern.

Ja wo laufen sie denn?
Ja wo laufen sie denn?

 

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Da laufen sie ja!

 

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Hallo!!!

Die meisten Konzer erreichen ihr selbst gesetztes Ziel, doch manchen machen Bronchitis, Erkältung, Seitenstechen, Krämpfe und andere Unannehmlichkeiten einen Strich durch die Rechnung. So wird das anschließende obligatorische Glas Sekt auf der Hotelterrasse zum Lust- und Frusttrinken gleichermaßen. Zwinkerndes Gesicht Aber was soll’s? Nach dem Lauf ist vor dem Lauf.

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Und deswegen wird mit Khalids selbstloser Hilfe auch schon mal unkonventionell trainiert.

Mit Khalid als Pacemaker schafft es jeder irgendwie ins Ziel
Mit Khalid als Pacemaker schafft es jeder irgendwie ins Ziel

Außerdem ist da ja noch das Rahmenprogramm, bei dem es nur Gewinner gibt und das alle miteinander verbindet, ganz gleich, wie das Rennen gelaufen ist. So macht sich die Wilde 13 am Abend mit ziemlich schweren Beinen auf den Weg in die Innenstadt, wo ein wohlverdientes üppiges Mahl in einem urigen holländischen Restaurant auf die hungrigen und durstigen Sportler wartet.

Wo bleiben die Fritten? Foto: Ober Restaurant
Wo bleiben die Fritten? Foto: Ober Restaurant Haesje Claes

Das wichtigste dabei: Als Beilage gibt es die typische Spezialität des Hauses: „Fritten bis zum Abwinken“. Damit das auch klappt, müssen die Konzer Läufer den Ober allerdings doch mehrfach herbeiwinken. Dieser ist ganz offensichtlich überrascht davon, wie lange es dauern kann, bis die Wilden 13 tatsächlich die erlösende abwinkende Handbewegung machen.

Am nächsten Morgen steht noch ein kleiner Stadtrundgang auf dem Programm.

I Amsterdam
I amsterdam
Central Station
Central Station

Jörg übernimmt wie am Abend zuvor die Führung, und irgendwie kommt die Konzer Läuferschar wieder an den gleichen einschlägigen Gassen und Coffeeshops vorbei wie am Vorabend. Ob das Zufall ist?

Die trinken hier aber viel Kaffee ...
Die konsumieren hier aber viel „Kaffee“ …

Auf jeden Fall sehen wir viele Boote und vor allem  – Fahrräder …

 

Geht nichts über effektiven Diebstahlschutz
Wozu Bremse und Klingel? Hauptsache ein gutes Schloss
Wozu Bremse und Klingel? Hauptsache ein gutes Schloss
Geht nichts über effektiven Diebstahlschutz
Fahrrad für Gummienten
Fahrrad für Gummienten
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Leichte Unwucht ist gut für die Koordination!

Von ein paar kleineren Staus abgesehen verläuft die Rückfahrt reibungslos. Sie bietet ausreichend Zeit, die Ereignisse der letzten zwei Tage zu diskutieren und neue Pläne für die nächste Vereinsfahrt zu schmieden. Wo diese hinführt? Lasst Euch überraschen …

Fotos von Joachim und Matthias Keller