Begeistert von der Teilnahme beim Zitronenkrämerlauf in 2014 über die Strecke durch viel Wald, Weinberge, Match, dem rauf und runter schrieb ich mich voller Elan frühzeitig beim Zitronenkrämerlauf 2015 ein.
3 Strecken wurden angeboten, und ich habe mich bei den 11 km, der längsten eingetragen.
Wieder einmal entpuppte sich der Lauf als ein einmaliger Event, da die eigentliche Strecke wegen einer angesetzten Treibjagd nicht zur Verfügung stand. Somit wurde die Strecke vom Veranstalter kurzerhand umgeleitet und trug nun den schönen Namen: Rudemsmännchenlauf. Bereits beim Anschauen des Höhenprofil hätten bei mir die „Alarmglocken angehen“ sollen.
Nächtliche Schmerzen von einem noch nicht ganz ausgestandenen Hexenschuss, brachten mich am nächsten Morgen zu dem Plan – Hauptsache laufen, dabei sein und im Ziel ankommen.
Im Laufe des Vormittags wuchs dann auch noch meine Nervosität, obwohl ich ja nichts zu verlieren hatte. (Kann man so etwas nicht abstellen?).
Die Verspätung der Fahrgemeinschaft verbesserte nicht wirklich meine Anspannung und bei Sonnenschein und trocken kaltem Wetter fuhren Claudia S., Dominik v.W., Benjamin K und ich also nach Bekond.
Meist trifft man bei solchen Läufen einige Läufer und Läufererinnen die man vom Sehen her kennt und so kommt man hier und da auch mal ins plauschen. Mit ca. 150 Läuferinnen und Läufer ging es dann an den Start und das Läuferfeld verteilte sich dann auch recht schnell durch die ersten Windungen der Weinberge (hier meine erste Feststellung – puh, viel Asphalt).
Den ersten kleinen Anstieg nach ca. 2 km habe ich dann noch locker gemeistert, und nach 1 weiteren km konnte ich dann meine Mitläuferin nicht mehr zurückhalten. Die musste los!
Da fiel es mir dann schon etwas schwerer und der Fotograf meinte nur „ langsam in den Anstieg reinlaufen“, na, das brauchte er mir nicht zweimal sagen. Hier fiel ich dann im Feld ganz zurück und wurde von den Läufern, die anfangs noch hinter mir waren, aufgeholt und überholt.
Was für ein mieses Gefühl auf einmal dann als Letzte zu laufen, und schwupp waren die Gedanken vom Aufgeben, aufhören und zurück gehen da- ich konnte ja sagen das ich wieder Schmerzen hätte und das es mir nicht gutging. Das jedoch lies mein „Innerer Schweinehund, mein Ego“ nicht zu, also weiterlaufen.
Es ging wieder etwas ins Tal, was leider meist bedeutet, dass man auch irgendwo wieder rauf muss, was dann bei km 4 auch der Fall war (2te Feststellung, uff wieder Berg). Beim runterlaufen konnte ich auf der anderen Seite einige Läufer/innen bergauf gehen sehen, und dachte nur noch „ Och nee, was für eine Sche….“. Also, egal, in den Berg rein und rauf, und das im Schneckentempo.
Nach der Verpflegungsstation (ca. km 5) und einem Schnack mit den beiden Läufern die noch vor mir waren, sind wir dann noch gemeinsam ein Stück zusammen gelaufen. Und dann, auf der Höhe, gemütlich durch die Weinberge laufend, genau da stellte sich bei mir mein „Runners High“ ein und ich habe den Lauf genossen. Hier und da musste ich nun ein paar Schleifen durch die Weinberge ziehen, mit den tollen Aussichten ins Tal, vorbei am Fotografen mit dem Hinweis „ Ich habe die Lampe nicht dabei und du kannst jetzt abbauen“, und vorbei am Besenwagenfahrer mit der Bemerkung „ kannst das Schild einsammeln, ich weiß jetzt wo ich lang muss“.
Beim Weiterlaufen stellte ich fest das dieser nun langsam hinter mir herfuhr um die nächsten Schilder einzusammeln- das macht einen dann schon bissle „kribblig“, aber schneller konnte ich deswegen aber nicht mehr laufen. Bis nach Bekond wurde ich nun mit der Geräuschkulisse des Motors im Nacken begleitet, lief weiter Richtung Zieleinlauf Schloss, dichtgefolgt vom Besenwagen. Den habe ich dann aber doch nicht vorbeigelassen.
Im Ziel wurde ich vom Veranstalter noch so begrüßt als wäre ich nicht als Letzte angekommen und von meiner Mitläuferin gab es warmen Tee.
Meine Feststellung nach diesem Lauf – genießen, egal wie lange der Lauf dauert!!
Die schnellen Läufer gewinnen die Preise (es sei Ihnen gegönnt), der Gewinn für mich, und ich hoffe auch für andere sollte heißen:
„Dabei sein ist alles, Spaß haben und genießen“.
Und vielleicht tanze ich auch wieder einmal vor einem Besenwagen!
Eure Elke